Im Fokus

Unser Unternehmen wurde im hauseigenen Magazin der Schweizer Kantonalbank zum Thema Firmennachfolge porträtiert. Der Beitrag enthält Originalausschnitte, die Einblicke bieten.

Von einem «regionalen Kleinbetrieb» zum Unternehmen für schweizweite Schreinerarbeit Marcel von Rickenbach hat nach der Übernahme des Betriebs von seinen Eltern das Unternehmen stetig weiter entwickelt. Heute kann die Schreinerei im Gewerbegebiet von Ibach auf Aufträge aus der ganzen Schweiz zählen.

Leimfrei verarbeitete Massivholzmöbel in Lärche mit den bewärten handwerklichen Konstruktionen – aus Mondholz notabene – in einem Haus in Seelisberg. Eine wunderschöne Deckenverkleidung mit Rasterkonstruktion im neuen Empfangs- und Auditoriumgebäude der Firma Roche in Kaiseraugst. Eine dreidimensionale Decke mit Holzunterkonstruktion im Cité de Temps der Swatch Group in Biel. Individuell angefertigte Möbel für das Restaurant Magdalena in Rickenbach oder das Hotel Parco Paradiso in Lugano. Was haben diese handwerklich hochstehenden Projekte gemeinsam? Ihr Ursprung liegt im Gewerbegebiet von Ibach. Hergestellt hat sie die Schreinerei von Rickenbach AG. Wie kommt ein relativ kleines KMU zu solch tollen Aufträgen - weit ausserhalb seines eigentlichen Einzugsgebietes? «Ganz einfach», sagt Inhaber und Geschäftsführer Marcel von Rickenbach, «durch Empfehlungen zufriedener Kunden». 
 

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Kerngesunder Betrieb

Vor sechseinhalb Jahren hat Marcel von Rickenbach das Unternehmen von seinen Eltern Othmar und Maria übernommen. «Ein kerngesunder Betrieb», wie er sagt. Damals mit fünf Mitarbeitenden, heute sind es 15. Sein Vater Othmar war fast ausschliesslich in der Region tätig. «Eine typische Kleinbetrieb», sagt Marcel. «Mein Vater war enorm kundenorientiert. Wenn es sein musste, hat er auch am Abend oder an Wochenenden gearbeitet. Hauptsache, die Kunden waren zufrieden. Aber, er hat es gerne gemacht. Mein Vater ist ein leidenschaftlicher Handwerker.» Im gleichen Stil fortfahren wollte Marcel von Rickenbach trotzdem nicht. Er wollte mit der Firma wachsen und handwerklich interessante Aufträge hereinholen. Das ist ihm bereits innert weniger Jahre gelungen.

Der leidenschaftliche Handwerker, Vater Othmar, ist immer noch im Betrieb anzutreffen, allerdings nur noch in einem kleinen Teilpensum. Mit 61 Jahren hat er den Betrieb übergeben, dann bis 65 noch 100 Prozent mitgearbeitet, anschliessend ein Jahr 80 Prozent und ein weiteres Jahr 40 Prozent. Jetzt eben noch rund einen Tag pro Woche. Auch wenn er gerne arbeitet, loslassen konnte er trotzdem gut. Das bestätigen Vater und Sohn. «Er hat nie dreingeredet, nachdem ich den Betrieb übernommen habe», betont Marcel. «Ich konnte gut einen Schnitt machen. Das ist mir nicht schwergefallen», sagt Vater Othmar. 

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Faire Übergabe

Dass die Nachfolge dermassen gut klappte, hat mehrere Gründe. «Die Eltern haben das gut kommuniziert und sehr fair durchgezogen», blickt Marcel von Rickenbach zurück. Es musste für alle stimmen, einerseits für die Eltern und dann natürlich auch für den Nachfolger, aber ebenso sehr für seine Schwester Karin und seinen Bruder Remo, der heute im Betrieb mitarbeitet. Wesentlich zum guten Gelingen beitragen hat auch der Umstand, dass die Preisvorstellungen aller Beteiligter ziemlich nahe beieinanderlagen. Eine externe Schatzung ergab zudem fast zielgenau das gleich Resultat. Nicht zuletzt hat auch die Schwyzer Kantonalbank zur gelungenen Nachfolge beigetragen, indem sie dem Nachfolger privat in beratender Funktion zur Seite stand.

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Intensiver Start

Eigentlich wünschte sich Marcel von Rickenbach eine etwas bessere Work-Life-Balance als sie sein Vater hatte. «Aber die ersten drei Jahre waren doch enorm intensiv. Ich habe wirklich sehr viel gearbeitet», sagt er. «Jetzt hat es sich eingependelt. Inzwischen habe ich wieder Zeit für die Familie, für meine Frau und meine drei kleinen Kinder. Sogar die Pflege von Hobbys liegt wieder drin. Möglich wurde dies auch, weil sich Marcel von Rickenbach auf ein starkes Team stützen kann. Dieses hat wesentlichen Anteil am Wachstum und am Erfolg, den die Schreinerei von Rickenbach verzeichnen kann. «Es sind 15 Mitarbeitende, die gewillt sind, bei der Arbeit Top-Leistungen zu erbringen», sagt er junge Chef.

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Gutes Team

Zufall ist das nicht. «Wir sind ein junges Team. Das Durchschnittsalter liegt bei 29 Jahren», erklärt Marcel von Rickenbach. «Sie sind alle äusserst fähige und lernwillige Berufsleute. Es macht Spass mit ihnen zu arbeiten.» Damit das so bleibt, legt man im Unternehmen grossen Wert auf die Ausbildung des Nachwuchses. Das fängt mit der Auswahl an. «Die Lernenden müssen zum Betrieb passen», betont Marcel von Rickenbach. «Handwerkliches Talent und der Wille, gute Leistungen zu erbringen, müssen spürbar sein. Und eben, sie müssen sich gut ins Team integrieren können. Deshalb wird kein Lernender eingestellt, der nicht vorher einen Schnupperkurs absolviert hat. Somit wissen auch die Mitarbeitenden, wer da neu dazukommen soll.» 

Anspruchsvolle Projekte

Auf der anderen Seite habe das Unternehmen den Mitarbeitenden viel zu bieten, betont Marcel von Rickenbach. «Die Arbeit bei uns ist äusserst vielfältig und interessant. Wir haben praktisch keine Aufträge ab Stange, sondern setzen viele innovative Projekte um. Dies vordert das ganze Team und wir verbessern uns mit jedem Projekt. Wir verbinden alte Handwerkskunst mit der modernen Technologie um an ein perfektes Endresultat zu kommen. «Wenn die Architekten oder Bauherren wissen, dass die Qualität und Termintreue jederzeit stimmen, erhält man auch mal den Zuschlag, wenn man nicht den tiefsten Preis anbietet.» Dies alles dank Empfehlungen, dank Mund-zu-Mund-Propaganda. So kommt eines zum anderen. Angst, dass plötzlich die Aufträge wegbrechen, muss die Schreinerei von Rickenbach nicht haben.

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